David Shallon Sign

Memoires

Kolja Blacher Portrait
© Bernd Bühmann

Kolja Blacher

Kolja Blacher studied at the Juilliard School of Music with Dorothy DeLay and with Sandor Vegh in Salzburg. He performed as a soloist all over the world, with orchestras such as Berlin Philharmonic, Munich Philharmonic, NDR Symphony, Gewandhaus Leipzig, Orchestra di Santa Cecilia and Baltimore Symphony. He has worked with conductors including Kirill Petrenko, Vladimir Jurowski, Dimitri Kitajenko, Mariss Jansons, Matthias Pintscher, Markus Stenz, Simone Young and Asher Fish.

In the past five years „Play-Lead“ concerts have become the new focus in Blacher’s artistic activities; as a leader – both as a soloist and from the concertmaster’s chair – he worked regularly with the Melbourne Symphony Orchestra, Orchestra Sinfonica di Milano, Taiwan Philharmonic Orchestra, Stuttgart Chamber Orchestra, Festival Strings Lucerne, Jerusalem Symphony Orchestra, Camerata Bern and the Orchestra of the „Komische Oper“ in Berlin. This new form of performance practice, increasing sought after, leads him all over the world, from St. Antonio to Kuala Lumpur to Paris.

Kolja Blacher was a professor at the Hochschule für Musik und Theater in Hamburg before returning to his hometown of Berlin, where he teaches at the Hochschule für Musik „Hanns Eisler.“ A born and bred Berliner – his father was the Baltic-German composer Boris Blacher – Kolja Blacher lives with his family in Berlin.

He plays a 1730 “Tritton” Stradivari, generously on loan from Ms Kimiko Powers.

Kolja Blacher

David lernte ich kennen mit 17 Jahren. Das war 1980. Im Sommer hatte ich eine Tour mit dem Israel-Kibbutz-Chamber-Orchestra gespielt-mit Noam Sherif, seinem Lehrer und väterlichen Freund. Noam kannten wir sehr gut, er hat bei meinem Vater, Boris Blacher, studiert und bei uns zu Hause gewohnt…so in den 50ger Jahren.

Im Herbst sollte ich mit Shallon beim DSO spielen, und wir hatten kurz über Noam Kontakt in Israel. Vor unserem gemeinsamen DSO Konzert  hat David die Uraufführung von Gottfried von Einem‘s Jesu-Hochzeit dirigiert-im Erzkatholischen Wien ein Skandal, denn die Oper zeigt Jesus als „hippen womanizer“.

David wohnte bei uns, und wurde sofort nach seiner Ankunft zum Thema Wien von meiner Mutter „ausgequetscht“. Er hat sich sehr wohl gefühlt, meine Mutter war eine „Menschenfängerin”…aber einfach auch weil er nicht allein im Hotel sitzen musste. Zu mir war er sehr offen und aufgeschlossen, trotz des Altersunterschiedes, und der Tatsache, dass er schon viel weiter war als ich-das war mein erstes größeres Konzert.

Sein Können, seine Schnelligkeit der Auffassung und seine Professionalität haben mich damals sehr beeindruckt.

…. und er brachte mich zu Ramy Shevelov, seinem Geigenlehrer.

David hatte was wunderbar offenes, neugieriges und  im besten Sinne naives. Er genoss die Familien-Situation sehr, da er , wie er mir mal erzählte ein einziges Kind war. Nach diesem Konzert wohnte er abermals bei uns (DSO Aufnahmen), ich spielte ihm vor, und wir hörten uns nochmal unser gemeinsame Aufnahme vom Konzert an.

Auch bei seinem Philharmonischen Debüt in Berlin haben wir einen Kaffee zusammen getrunken- er wirkte bei allem Karriere-Rummel doch sehr entspannt und verbindlich…

Das letzte Treffen war bei euch im Taunus (?) , als wir Brahms Sextette spielten… dort sah ich Ihn nach vielen Jahren wieder, und er war noch genauso: jung, verbindlich, immer positiv und begeisterungsfähig. In den Probenpausen bin ich immer  in den Garten gegangen um eine Zigarette zu rauchen- und musste telefonieren. Er nannte das „Telefonrauchen“.

Kolja Blacher
2020